Als Steuerkanzlei Mitarbeiter finden: 5 Must-Have-Maßnahmen

Als Steuerkanzlei Mitarbeiter finden: 5 Must-Have-Maßnahmen

Die deutsche Steuerlandschaft wird immer komplexer. Aktuelle Beispiele sind das Wachstumschancengesetz oder die Nachhaltigkeitsberichterstattung.

Dazu kommt, dass in Zeiten schwacher Konjunktur viele Umstrukturierungen oder Übernahmen eingeleitet werden. Kein Wunder, dass Steuerkanzleien, die ihren Mandanten zu all diesen Herausforderungen qualifizierte Beratung anbieten können, einen starken Zulauf erleben.

Kehrseite des Mandanten-Booms:
Steuerkanzleien suchen händeringend nach qualifizierten Mitarbeitern: manchmal für Spezialthemen wie M&A oder Nachfolgeberatung und auf jeden Fall mit sehr guten digitalen Skills.

Kurzum: Das Profil eines qualifizierten Mitarbeiters ist heute deutlich anders definiert als noch vor zehn Jahren.

365 Tage im Jahr ist die brennendste Frage der Kanzleileitung:

Wie und wo finden wir für unsere Kanzlei qualifizierte Mitarbeiter? Mit hoher Wahrscheinlichkeit im Netz!

Der Arbeitsmarkt spielt sich vorwiegend im Internet ab. Hier sind 5 Maßnahmen, mit denen Steuerkanzleien ihre Sichtbarkeit und Attraktivität steigern und die Weichen stellen für erfolgreiches Recruiting.

Das erfahren Sie in diesem Artikel:

Maßnahme 1: Employer Branding stärken

Steuerkanzleien galten früher als privatwirtschaftliche Version des Finanzamts: eher spröde, eher nüchtern, eher undynamisch. Diese Rolle hat sich radikal verändert.

Ambitionierte Kanzleien brauchen heute eine starke Arbeitgebermarke und wollen diese auch aufbauen mit folgenden Zielen:

  • Werte und Kultur kommunizieren:
    Eine authentische Vermittlung von Kanzleikultur und -werten zieht genau die Mitarbeiter an, die sich mit dieser Kultur identifizieren.
  • Mitarbeiter als Botschafter aufbauen:
    Wenn zufriedene und motivierte Mitarbeiter positiv über ihre Kanzlei sprechen oder schreiben, sind dies für potentielle Bewerber die wertvollsten Referenzen. (Wie Sie mehr Teamzufriedenheit schaffen können, lesen Sie hier)
  • Marke und Positionierung schärfen:
    Eine erkennbare Strategie und Haltung schafft Vertrauen. Ein stringenter Auftritt – von der Visitenkarte über das Präsentationslayout bis hin zur Website – fördert eine klare Positionierung der Kanzlei und die Abgrenzung von Wettbewerbern.

Kurzum: Eine attraktive Arbeitgebermarke zieht qualifizierte Mitarbeiter an und bindet bestehende Mitarbeiter an die Kanzlei.

Maßnahme 2: Präsenz auf sozialen Netzwerken optimieren

Mitarbeiter finden Kanzleien heute am besten dort, wo diese sich oft und gerne – vor allem privat – aufhalten. Heute sind das soziale aber auch professionelle/berufliche Netzwerke.

So sind Facebook und Instagram sehr gut geeignet, wenn Sie z.B. Steuerfachangestellte finden wollen.

LinkedIn ist wichtig, wenn es darum geht, überwiegend Akademiker-Stellen zu besetzen.

Was alle Netzwerk-Arten gemeinsam haben – egal ob professionelles/berufliches Netzwerk oder soziales Netzwerk – der Social-Part muss bedient werden:

  • Wie tickt unsere Kanzlei?
  • Welche Werte vertreten wir und wie leben wir diese?
  • Wie sieht der Alltag bei uns aus?

Mit einer starken Präsenz auf relevanten sozialen oder beruflichen Netzwerken können Sie

  • Sichtbarkeit verbessern:
    Egal welche sozialen Netzwerke Sie wählen: Sorgen Sie dafür, dass der Auftritt Ihrer Kanzlei zeitgemäß, authentisch und attraktiv ist. Nutzen Sie dabei die große Bandbreite der gestalterischen und technischen Möglichkeiten aus!
  • Kanzleikultur vermitteln:
    Präsenz alleine reicht nicht. Werden Sie aktiv mit Posts oder Beiträgen in den sozialen Netzwerken. Ein Content-Plan ist Grundlage für Kontinuität, die auf Dauer Sichtbarkeit und Relevanz Ihrer Kanzlei fördert.
  • Beziehungen aufbauen:
    Reagieren Sie zeitnah auf Aktivitäten Ihrer Zielgruppe und kommunizieren Sie in einer angemessenen Tonalität! Dann können Sie wertvolle Beziehungen aufbauen, die direkt – oder auch indirekt über Empfehlungen – die Brücke zu neuen Bewerbern schlagen.

Kurzum: Über soziale Medien können Kanzleien ihre Arbeitgebermarke an relevante Zielgruppen kommunizieren und gezielt mit Interessenten in Kontakt treten.

Maßnahme 3: Mit Social Recruiting Mitarbeiter finden

Social Recruiting steht für eine Strategie der Mitarbeitergewinnung, bei der soziale Medien wie LinkedIn, Facebook und Instagram eingesetzt werden, um qualifizierte Mitarbeiter zu erreichen.

Social Recruiting ist der logische weitere Schritt, wenn Sie Maßnahme 2 umgesetzt haben.

Es geht dabei nicht nur um die – oft unkontrollierte – Verbreitung von Stellenanzeigen. Auch die sozialen Aspekte wie Unternehmenskultur oder Arbeitsumgebung werden aktiv kommuniziert.

Auf Basis einer starken Arbeitgebermarke (siehe Maßnahme 1) können Sie mit Aktivitäten in sozialen Medien (siehe Maßnahme 2) Mitarbeiter finden und gewinnen, die zu Ihren Werten und Anforderungen passen.

Wenn sich Ihre Kanzlei gerade in einer Phase befindet, in der Sie kurzfristig Mitarbeiter finden wollen (oder müssen), oder Sie fortlaufend Mitarbeiter einstellen möchten, weil Ihre Kanzlei wächst, dann können Sie Ihr Social Recruiting mit Werbeanzeigen enorm pushen.

Oft wird dies als Performance Recruiting bezeichnet, manchmal auch ganz allgemein als Social Recruiting (obwohl es nicht ganz korrekt ist).

Eine maßgeschneiderte Social (Performance) Recruiting-Kampagne zeichnet sich durch eine authentische, persönliche und interaktive Kommunikation mit Kandidaten aus.

Maßnahme 4: Digitale Touchpoints optimieren

Wir haben über die Relevanz von sozialen Netzwerken für das Recruiting qualifizierter Mitarbeiter gesprochen. Darüber hinaus gilt es, alle Touchpoints in der digitalen Welt zu optimieren, mit denen ein Bewerber in Berührung kommen könnte.

Dazu zählen neben den sozialen Netzwerken:

All diese Touchpoints (Berührungspunkte) sind Chancen, den Bewerber ein Stück weiter von der Kanzlei zu überzeugen.

Sie beinhalten aber auch das Risiko, dass man die Bewerber auf ihrer Reise vom ersten Kontakt bis zum Bewerbungsgespräch verliert.

Behalten Sie bei der Optimierung aller Touchpoints folgende Aspekte stets im Auge:

  • Der erste Eindruck zählt:
    In den meisten Fällen ist der erste Eindruck ein digitaler Kontakt. Ein optimierter Auftritt an allen digitalen Touchpoints – hinsichtlich Design, Benutzerführung und Content-Angebot – fördert Attraktivität und Vertrauen.
  • Angenehme Kundenerfahrung an jeder Stelle:
    Nutzerfreundlich optimierte Touchpoints fördern ein positives Nutzungserlebnis ohne Hürden: Die wichtigsten Dinge werden schnell sichtbar. Die Reise des Users ergibt sich intuitiv und er hat immer den Überblick, wo er gerade ist und wohin er im nächsten Schritt will.
  • Effizienzsteigerung:
    Automatisierte Prozesse und gut strukturierte Informationen sind für Kanzlei und Bewerber hilfreich: Sie reduzieren den Aufwand für das Handling von Bewerbungen, beschleunigen Kommunikation (beispielsweise Antwortzeiten) und sparen Zeit- und Nerven auf dem Weg zur Entscheidung.

Maßnahme 5: Einsatz von KI-Anwendungen

Betrachten wir zuerst, wie KI-Anwendungen das Recruiting qualifizierter Mitarbeiter unmittelbar effizienter machen können:

  • Zielgruppenanalyse:
    Mit KI-Tools lässt sich beispielsweise identifizieren, welche Inhalte und Jobangebote bei den relevanten Zielgruppen am besten ankommen – und umgekehrt.
  • Automatisierte Kandidatensuche:
    KI-Algorithmen durchkämmen soziale Netzwerke und Jobportale und identifizieren Profile, die zu den Qualifikationsanforderungen der Kanzlei passen.
  • Chatbots für Erstkontakte:
    Chatbots beantworten rund um die Uhr Fragen von Interessenten. Hohe Responsivität und zeitnahe Reaktionen helfen, Interessenten bei der Stange zu halten.
  • Personalisierte Ansprache:
    Mit KI-Anwendungen kann die Kommunikation mit Kandidaten personalisiert und erleichtert werden. Daten werden analysiert und maßgeschneidert in Mails, Briefen etc. verarbeitet.
  • Erfolgsmessung:
    KI-Tools messen die Effektivität der Recruiting-Maßnahmen und machen Vorschläge zur weiteren Optimierung.

Der Einsatz von KI-Anwendungen stärkt die Attraktivität Ihrer Kanzlei. Dies wird zum strategischen Vorteil für die Rekrutierung qualifizierter Mitarbeiter, weil folgende Eigenschaften mit der Kanzlei assoziiert werden:

  • Innovation:
    Eine Kanzlei, die mit KI arbeitet, beweist, dass sie neuen Technologien gegenüber aufgeschlossen ist. Diese Ausrichtung steht auch für Zukunftssicherheit und langfristige Perspektive.
  • Effizienz:
    Bewerber können darauf zählen, dass routinemäßige Aufgaben durch KI erledigt werden und sie sich auf anspruchsvollere Tätigkeiten konzentrieren können.
  • Digitalisierung:
    Gerade junge Mitarbeiter freuen sich darauf, wenn sie ihre Welt mit digitalen Tools und modernen Technologien in der Kanzlei wiederfinden. Das gilt auch für Fortbildung und Wissenstransfer.

Fazit

Die Suche nach qualifizierten Mitarbeitern scheint manchmal wie die Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen – aber nur, wenn man mit altgedienten Methoden an den üblichen Orten sucht. Überprüfen Sie das Recruiting Ihre Kanzlei und beherzigen Sie dabei folgende Punkte:

  • Qualifizierte Mitarbeiter findet man heute im Netz!
  • Ihre Kanzlei braucht Sichtbarkeit, Relevanz und Attraktivität im Netz!
  • Moderne Technologien und KI-Anwendungen machen das Recruiting deutlich leichter und effizienter!

Am Ende werden Sie sich wundern, wie schnell Ihre Kanzlei mit zeitgemäßem Recruiting qualifizierte Mitarbeiter finden kann. Als wäre es ein Kinderspiel.